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Protagoras: früher Sophist, ca. 485 – ca. 415 v. Chr. Bekannt ist der sogenannte homo-mensura-Satz „Der Mensch ist Maßstab aller Dinge – für die seienden, dass sie sind; für die nicht seienden, dass sie nicht sind.“ Dieser Satz wird als Summe der sophistischen Aufklärung verstanden, nämlich als die Behauptung, dass dem Menschen nichts vor- oder übergeordnet sei. Allerdings sollte der Satz nicht als ethische Relativierung interpretiert werden, sondern erkenntnistheoretisch. (Vgl. Der Kleine Pauly, Lexikon der Antike, München 1979)._____________Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente. | |||
Autor | Begriff | Zusammenfassung/Zitate | Quellen |
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B. H. F. Taureck über Protagoras – Lexikon der Argumente
I 13 Protagoras/Sophist/Taureck: (~485-415) zählt zu den ersten und wichtigsten Vertretern. Er hatte vierzig Jahre lang den Beruf des bezahlten Denkers inne. I 14 Wurde 444 von dem demokratischen Athen beauftragt, für die Stand Thuroi im südlichen Italien eine Verfassung zu formulieren. Soll am Ende wie Sokrates, aber auch Phidias und Anaxagoras Opfer der Athenischen Demokratie gewesen sein. Grund ist vermutlich seine Bemerkung, er wisse nichts über die Existenz und Beschaffenheit der Götter zu sagen. Angeblich verwies man ihn aus Athen und verbrannte seine Bücher auf dem Markt. Angeblich bei Abreise im Seesturm ertrunken. Verbannung wird neuerdings bezweifelt. Schrieb Bücher über Naturwissenschaft, Götter, Ehrgeiz, Wahrheit. Keins ist erhalten. Zitat: "Der Mensch ist das Maß aller Dinge". I 15 Unsere Hauptquelle: Platon: "Protagoras", "Theaitetos". I 111 Protagoras/Taureck: es existiert kein Beleg, dass Protagoras die Menschen als gleich angesehen hat. Schon in der Antike wurde er unterschiedlich interpretiert, entweder phänomenalistisch oder realistisch. >Demokratie/Protagoras, >Ethik/Protagoras, >Logos/Protagoras, >Mythos/Protagoras, >Erkenntnis/Protagoras, >Relativismus/Protagoras, >Gesellschaftsvertrag/Protagoras, >Sophisten. Ergänzende Literatur zu den Sophisten: W. K C. Guthrie, The Sophists, Cambridge: Cambridge University Press 1971. A. Laks and G. W. Most, Early Greek Philosophy 2016. Richard Winton. "Herodotus, Thucydides, and the sophists" in: C.Rowe & M.Schofield, The Cambridge Companion to Greek and Roman Political Thought, Cambridge 2005. Hermann Diels & Rosamond Kent Sprague (eds.) The Older Sophists a Complete Translation by Several Hands of the Fragments in Die Fragmente der Vorsokratiker. With a New Ed. Of Antiphon and of Euthydemus. University of South Carolina Press 1972. John Dillon and Tania Gergel. The Greek Sophists. UK: Penguin Group 2003._____________ Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der ArgumenteDer Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente. |
Taureck I B. H.F. Taureck Die Sophisten Hamburg 1995 |